Pressemitteilung, 21. Januar 2019
Schreiben an Bezirksvertretung Kirchhellen wegen Straßenumbenennung
Sehr geehrter Herr Schnieder,
hiermit möchte ich gemäß § 24 der Gemeindeordnung NRW folgenden Bürgerantrag an die Bezirksvertretung Kirchhellen stellen:
"Die im Ortsteil Kirchhellen gelegene Löwenfeldstraße soll in Alois-Fulneczek-Straße umbenannt werden."
Begründung: Wilfried von Loewenfeld (25. September 1879 bis 5. Juli 1946) war Berufsoffizier in der Kaiserlichen Marine, rechtsradikal-republikfeindlicher Freikorpsführer. Vom 3. April bis zum 18. Mai 1920 war er im Einsatz in Bottrop, Dorsten und Kirchhellen, war verantwortlich für die Ermordung von insgesamt 257 Menschen, meist Bergleuten, in Bottrop und Kirchhellen sowie eine Vergewaltigung im Bottroper Rathaus. Am 5. Mai 1960 hat der Gemeinderat Kirchhellen beschlossen, ihm eine Straße zu widmen. Wilfried von Loewenfeld war ein rechtsradikaler Mörder.
Alois Fulneczek (29. Dezember 1882 bis 23. Februar 1919), geboren in Pischni, Kreis Ratibor, war ab 1907 in Bottrop als Mauer im Bergbau beschäftigt. Im Februar 1919 war er Ver- handlungsführer der revolutionären Bergarbeiter in Bottrop. Er wurde am 23. Februar 1919 im Gerichtsgefängnis von Angehörigen des Freikorps Lichtschlag ermordet.
Alois Fulneczek hat mit seinem Leben dafür bezahlt, dass er sich für die Belange vieler Bottroper Bergleute eingesetzt hat.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mich zur Sitzung der Bezirksvertretung, in der über meinen Bürgerantrag entschieden wird, einladen könnten. Gerne stehe ich Ihnen Rede und Antwort. Ich habe über Alois Fulneczek ein Buch verfasst (Sahin Aydin, 100 Jahre Ermordung von Alois Fulneczek, Tredition Verlag 2019).
Mit freundliche Grüßen
Sahin Aydin
Keine Straße für Rechtsradikale !
Dem Kumpel eine Straße !
100 Jahre Stadtjubiläum Bottrop
100 Jahre Ermordung Alois Fulneczek