GEDENKTAG FÜR MÄRZGEFALLENEN 28.03.2020/
KAPP-LÜTTWITZ-PUTSCH, 1920
Gedenken auf dem Westfriedhof Bottrop
Letzten Samstag am 28. März sollte der Gedenktag an dem Denkmal für die Märzgefallenen auf dem Westfriedhof sein. Leider musste er wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden.
So war ich am 28.03.2020 allein an der Grabstätte und umkränzte den Grabstein mit 71 roten Rosen. Sie stehen für 71 Gräber von revolutionären Arbeitern, überwiegend Kumpels der Bottroper Zechen und meist Angehörigen der damaligen USPD, der KPD, der rätedemokratischen Arbeiterunion, die im März 1920 im Kampf der Roten Ruhrarmee gegen den monarchistischen Kapp-Putsch ihr Leben ließen.
Ursprünglich waren auf drei Seiten des Denkmals, das von den Nazis zerstört wurde, 127 Namen von Gefallenen eingemeißelt. Nach meinen Recherchen kamen jedoch bei den Kämpfen und nach dem Einmarsch des monarchistischen Freikorps von Loewenfeld durch willkürliche Erschießungen insgesamt 257 Menschen aus Bottrop und Kirchhellen zu Tode. Nicht alle waren Revolutionäre oder Mitglieder der Roten Ruhrarmee.
Am 13. April wurde von Stadt eine Informationstafel angebracht wo der ursprüngliche revolutionäre Charakter fehlt . Das Denkmal wurde leider nicht in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt. Auch einige Namen der Toten auf den Bronzeplatten sind fehlerhaft. Dem Denkmal fehlt der ursprüngliche revolutionäre Charakter. Die komplette Wiederherstellung des Denkmals ist technisch machbar und sollte bald erfolgen.
Noch wichtiger ist es, die nach dem Freikorpsführer von Loewenfeld benannte Straße umzubenennen.
Ich wünsche allen: Bleiben Sie gesund und Glück auf!
Sahin Aydin
Liebe Bottroper und Bottroperinnen,
unsere für den Samstag, 28. März geplante Gedenkveranstaltung für die Märzgefallenen auf dem Westfriedhof ist wegen dem Corona-Virus abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Sie galt den im März 1920 im Kampf gegen den monarchistischen Kapp-Putsch gefallenen oder anschließend von reaktionären Freikorps in Bottrop ermordeten revolutionären Arbeitern und Arbeiterinnen.
Mit freundlichen Grüßen
Sahin Aydin, Lokalhistoriker